Zentangle Gruß

Die letzte Woche war ich mit der Erschaffung eines Geburtstagsgeschenkes für einen Freund, der mir sehr am Herzen liegt, beschäftigt. Und man kann durchaus von Erschaffung sprechen, denn mir hat die Arbeit teilweise schlaflose Nächte eingebracht und ein paar Mal stand ich kurz vor der Verzweiflung.

Eigentlich würde ich euch nun gerne an dem Geschenk teilhaben lassen, aber manche Freunde lesen durchaus meinen Blog. Somit muss das leider bis die Tage oder spätestens nächsten Dienstag warten.

Aber um einfach mal die Neugier zu wecken: Es ist im Endeffekt ein wirkliches Upcycling-Werk und dabei spielen eine Rolle: Die Metzgerei meines Vaters, mein Lieblingshemd, Fische, ein fast fertig genähter Rock ….

Besagter Freund hat aber vor Kurzem eine postalischen Kartengruß von mir bekommen. Ich war so frei, mich an eine eigens entworfene Postkarte zu wagen. Ganz klar im Zentangle-Design. Wobei ich die Karte im Umschlag versendet habe, damit sie keinen Versandschaden bekommt.

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Zu finden bin ich deshalb heute nur beim Creadienstag.

Utensilos im Steinbrunnen

Ich habe auf Wunsch einer Bekannten ein paar Utensilos genäht. Wie immer aus gebrauchten Jeans und anderen recycelten Stoffen. Die ich nun auch verteilen wollte. Aber vorher musste ein Foto her.

Nun begab es sich, dass ich gestern mehrere Termine in der hiesigen Klinik hatte. Die Klinik hatte früher einen wunderschönen Dachgarten. Auf einem Teil des Krankenhausdaches ist ein riesiger Garten angelegt und es gibt viele Sitzgelegenheiten. Nach der nun zweiten Übernahme durch verschiedene Klinikkonzerne, hat man wohl im Rahmen von Sparmaßnahmen auch die Pflege und Unterhaltung des Dachgartens aus dem Etat gekürzt. Nun wuchert alles eher wild und eigentlich ist das Betreten der Dachterrasse untersagt.

Ich mag die Dachterrasse. Man hat einen tollen Ausblick und man kann dort schön in der Sonne sitzen, falls sie mal scheint. Scheint sie zu sehr, dann hat man ein Problem, da sämtliche Möglichkeiten von Schatten abgeschafft wurden. Ich bin auch nicht die einzige Kundin, die sich dort gelegentlich aufhält.

Die Dachterrasse wird auch von vielen Angestellten genutzt, die über die Dachterrasse vom Haupthaus zu Nebengebäuden gehen. Oder eben dort ihre Mittagspause verbringen.

Somit plante ich eine kleine Fotosession auf besagter Dachterrasse. Was mir vorher nicht klar war, dass selbst ich mir spleenig vor komme, wenn ich da vor relativ viel Publikum meine Werke ausbreite und knipse. Aber das Klinikgelände hätte für diesen Fall sicherlich auch noch andere, weniger frequentierte Plätze zu bieten gehabt.

Als ich gestern, bepackt mit meinem sonstigen lebensnotwendigem Kram (man fragt mich öfters, ob ich verreisen möchte) und den Utensilios, meine Wohnung verließ, war das Wetter schon sehr trüb. Als meine Pause an stand, sah es leider nicht viel besser aus. Aber ich wollte ja die Fotos.

Bei meinem Gang auf die Dachterrasse, fiel mir der Brunnen ins Auge. Ok das war mal ein Steinhaufen, aus dem Wasser sprudelte. Das Wasser ist mittlerweile auch abgestellt. Ansonsten waren eher weniger Menschen unterwegs und ich packte meine Utensilos aus und drapierte sie auf den Steinen. Um dann eiligst Fotos zu machen, bevor es doch anfängt zu regnen.

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Ich sollte bei besserem Wetter mal das hübschere präsentieren üben – ok, bei besserem Wetter sind mehr Menschen unterwegs. Ich glaube, ich stecke da in einer kleinen Zwickmühle.

Damit hopse ich nun zum Creadienstag und dem Upcycling-Mai.

Mein besonderer Dank gilt heute den zwei Damen der Klinik, die mich in den letzten Monaten sooo sehr unterstützen und motivieren!

 

Reparieren ist nachhaltig – Slip

Ich hatte ja bereits mal erwähnt, dass ich im letzten Jahr Slips bei Primark gekauft habe. Sicherlich aufgrund der Arbeitsbedingungen etc.pp. nicht besonders toll. Um so mehr ärgerte es mich, dass bei einem Slip der Gummi sich von der Hose trennte. Aber wie war das: Wer billig kauft usw?

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Früher hätte ich den Slip einfach weg geschmissen. Aber da ich ja mittlerweile weiß, wie man einen Gummi an eine Unterhose näht, habe ich mich daran eben versucht.

Ich habe dafür keine 5 Minuten gebraucht. Die meiste Zeit nahm es in Anspruch, die Unterfadenspule neu zu bespulen und die Nähmaschine wieder einzufädeln. Ok zwischenzeitlich war auch die Garnrolle leer.

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Verwendet habe ich einen Stretchstich und bin nach wenigen Stichen auf ZickZack im Stretchmodus umgestiegen.

Somit bin ich die Woche nicht nur ein Fall für den creadienstag und den Upcycling-Mai, sondern auch für Fix It – Reparieren ist nachhaltig.

Die Geschichte mit der Fischhose

In meiner Kindheit und vor allem in der Zeit als Teenager fuhr unsere Mutter gelegentlich mit uns nach Mainz oder Frankfurt zum Shoppen. Für mich war es die Herrlichkeit und auch mein Bruder lernte diese Ausflüge zu genießen.

Ab und an fuhr ich auch später alleine nach Frankfurt zum Shoppen. Ich habe es genossen. So auch an einem meiner wenigen freien Nachmittage Anfang/Mitte der 90er Jahre. Ein Gang führte mich immer in das unterste Geschoss von Peek&Cloppenburg. Dort gab es damals einzelne Stände verschiedener Markenfirmen für junge Leute. Und ich war dort immer fasziniert. Ok ich wäre es wohl heute noch.

Da sprang mich förmlich eine Radlerhose an. In Türkis-Lila-Grautönen gestreift mit einem Fischeprint. Die sprach mich sofort an. Eine Figur für Radlerhosen hatte ich eigentlich nie. Aber damals trug man die eben. Und ich mochte an sich die formende Wirkung einer Radlerhose und dann ein längeres Shirt drüber.

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Ich habe die Radlerhose schlussendlich gekauft, auch wenn sie selbst für damalige Preise sehr teuer war. Ich trug sie auch ewig und ständig. Irgendwann wurde sie zwischen den Oberschenkeln dünn. Da ich im Winter gerne was drunter trage, nutzte ich die Radlerhose weiter. Der dünnen Stelle zwischen den Oberschenkeln war das eher weniger dienlich.

Mittlerweile bestand die Hose aus mehr Löchern als Hose. Aber ich konnte mich immer noch nicht trennen. Wobei sich der Markenartikel bezahlt machte, denn die Teile, die keine Löcher haben, sind aus einem super Stoff.

So landete die Hose erst mal bei meinen Stoffresten. Letztes Jahr wollte ich dann Pantys daraus nähen und stellte fest, dass dazu der Stoff nicht wirklich reicht. Wegschmeißen konnte ich die geliebte Hose aber immer noch nicht. Zwischenzeitlich wurde es der Radlerhose Die Fischhose. Mit dem dezenten Hinweis, ich soll mich von dem Ding doch endlich mal trennen.

Irgendwann keimte der Gedanke, vielleicht kann ich daraus Sterne applizieren. Da mir beim Ausmisten meines Kleiderschrankes auch massig weiße T-Shirts anfielen, wären ja Applikationen auf Pantys möglich.

Nun wurde mein Kleiderschrank durch ein Grau-Lila Top bereichert. Als ich es in die Finger bekam, war der zweite Gedanke, das Top passt doch farblich zur Fischhose.  Darauf könnte man doch auch applizieren. Und Sterne gehen bei mir ja immer.

Da ich Pfingsten kreativ nutzen wollte, hat mich gestern Abend Robert Langdon begleiten dürfen, während ich das schlichte Top aufpeppte. Die meiste Arbeit war eindeutig das Ausschneiden der Sterne. Erst aus Papier, dann aus Vlieseline und nachher die Sterne aus Stoff. Ich habe die Sterne mit einem Stretchstich aufgenäht. An sich nervt mich der Stich, weil es einfach ewig dauert. Aber das ging an sich relativ flott.

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Irgendwie mag ich es, wenn selbst gemachte Dinge eine Geschichte haben. Und ich mag mein neues Top.

Beim Nähen stellte ich fest, dass ich irgendwie stolz auf mich bin, dass ich die letzten Jahre so hartnäckig dran geblieben bin. Vor einem Jahr wäre ich an der Aufgabe wahrscheinlich verzweifelt. Wobei mich durchaus Menschen weiter gebracht haben, die mich in irgendeiner Form unterstützt, mir Mut gemacht und mich angefeuert haben.

Ich möchte mich deshalb bei Maria von widerstandistzweckmaessig, Augusta, deren Upcycling-Linkpartys mich immer wieder inspirieren und allen anderen Kommentatoren bedanken, die mich in irgendeiner Form motivieren.

Mein Dank geht auch an: Evi, dir mir gezeigt hat, was Perfektionismus ist. Emma, die wie ich aus allem irgendwas macht. Ingrid, Jürgen, Nicky, Minzchen, Yasemin, Nadine, Rita, Gudrun  und vielen anderen, die mich immer wieder zum Weitermachen motiviert haben. Meiner Kollegin Gudrun habe ich schlussendlich das Grundshirt zu verdanken.

RUMS – Elchshirt

Eine Kollegin erzählte mir im letzten Jahr von einem Nähkurs, den sie regelmäßig besucht. Klang interessant. Ich kann zwar nähen, habe auch Grundkenntnisse, dank Wahlpflichtfach in der Schule und einer geduldigen Lehrherrin, aber so ein Nähkurs hätte mich ja schon mal gereizt. Als Geburtstagsgeschenk im letzten Sommer bekam ich dann einen Gutschein für einen solchen Nähkurs.

Vor ein paar Wochen war es dann endlich so weit, dass ich mit meiner Kollegin dort einen Kurs besuchte. Ein kleiner Laden in einem Wiesbadener Vorort, in dem eben u.a. auch Nähkurse angeboten werden. Ein wirklich schnuckliger Laden, der so liebevoll eingerichtet ist.

Ergebnis war ein Top. Die Stoffauswahl war Thema für sich. Ich bin da ja schwierig. Aber Elche gehen ja immer – oder ich mache aus allem was ein Geweih hat eben einen Elch. Blau passt auch zu fast allem. Ok eigentlich ist blau nicht wirklich meine Farbe. Aber der Stoff hatte was. Wallende Gewänder sind mir persönlich ja am Liebsten. Die anderen Teilnehmer dachten irgendwie, so schien es mir, dass die Kombination aus dem Stoff nicht wirklich was werden kann. Zum Schluss fanden alle die Kombination sehr passend.

Heute durften mich die Elche das erste Mal außer Haus begleiten. Ich habe extra meine Kamera mitgenommen, um ein paar Fotos von dem Shirt und mir zu machen. Das Wetter war nicht wirklich toll und Selfies machen und ich passen irgendwie auch nicht zusammen. Ich passte irgendwie auf kein Bild. Oder meine Arme waren zu kurz? Oder eine Kombination aus allem.

Da ich leider am Wochenende meinen einzigen großen Spiegel mal wieder in seine Einzelteile zerlegt habe, fiel auch die Option aus. Der Schrank vor meiner Wohnungstür, der zwar nicht mir gehört, aber immerhin einen Spiegel hat – nun ja Dachgeschoss, hinterste Ecke – eindeutig zu dunkel zum Fotos machen.

Deshalb erst mal ein Bild nur von dem Shirt. Dann ein paar verzweifelte Aufnahmen im Freien. Wohlweislich Bilder, auf denen ich zwar bescheuert schaue – ich habe aber auch Aufnahmen, auf denen ich noch bescheuerter aus der Wäsche schaue.

Und zum Abschluss noch ein Bild aus dem Hausflur – dunkel, pixlig und nun ja – aber man sieht das Shirt mal ganz!

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Mir gefällt mein Shirt. Die Bilder gefallen mir weniger – ich nenne es Mut zur Lücke oder künstlerische Freiheit. Wir sind hier ja nicht bei einem Hochglanzmodemagazin und bei Germanys Next Top Model werde ich sicherlich auch nie teilnehmen.

Der Schnitt ist eher Freestyle. Es sitzt auch besser, als es auf den Fotos wirken mag. Für mein Gefühl könnte es ein wenig wallender sein – aber ich bin da ein wenig spleenig mit.

Und damit hopse ich nun zu meinem ersten RUMS!

Geschirrtuch – Upcycling

Eine Bekannte drückte mir vor Längerem drei Geschirrhandtücher in die Handtuch. Solche mit einem Kalenderaufdruck. Sogar aus diesem Jahrtausend. Ich weiß allerdings bis heute nicht, warum die überhaupt noch hergestellt werden.

Der Herstellungsgrund ist an sich auch nebensächlich, denn begleitet wurde die Übergabe durch die Worte: Du kannst daraus doch sicherlich was Tolles machen. So schlummerten die Handtücher nun in meinen Kisten und tauchten vor Kurzem wieder auf. Sehr passender Zeitpunkt, denn ich brauche ein Geburtstagsgeschenk.

Das Geburtstagskind ist für Retrosachen immer zu haben, so lange sie nicht zu modern sind. Die Handtücher sind also schon mal passend. Zwei hatten sogar fast die gleiche Größe. Ein Beutel lag also Nahe.

Aus einem Kopfkissenbezug nähte ich zwei Schläuche und nähte die von hinten an die Handtücher.

Die Handtücher selbst habe ich Links auf Links zusammen genäht, um den Rand zu erhalten. Seitlich bis zu den Schläuchen und dann oben noch mal.

Aus Wolle, die auch irgendwie aus Restbeständen ist, flocht ich eine Kordel. Die zog ich durch die Schläuche und da der Beutel dort ja nicht genäht ist, kann man die Kordel wunderbar zusammen ziehen. Ich werde es aber der Empfängerin überlassen, ob sie nun beidseitig die Kordel raus ziehen möchte oder nicht.

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Ich könnte mir eine Verwendung als Brotbeutel vorstellen. Ich bin aber gespannt, welche Verwendungsmöglichkeit das Geburtstagskind dafür finden wird.

Ich hopse dann noch schnell zu creadienstag, Upcycling-Mai und Taschen und Taeschchen.