Ich bin seit 2020 in einer Gruppe, die für Obdachlose in Wiesbaden strickt. Im Herbst schenkte die Organisatrin der Gruppe jeder Strickerin eine Karte, auf der ein kleines Stück gestricktes zu sehen war, in dem als Stricknadeln zwei Zahnstocher steckten. Und wie Alex so ist, brüllte ich gleich los: Die sollten wir in größerer Menge machen und zugunsten der Privaten Obdachlosenhilfe verkaufen.
Wir legten dann mal los. Noch wusste (und ahnte) keiner, wie sich die Sache entwickeln würde. Ich habe für die Aktion massig kleine Sternchen gehäkelt. Die kleinen Applikationen, wir hatten auch Söckchen, Glocken, Tannenbäume und ähnliches, klebten wir auf Karten, hübschten sie noch ein wenig auf und fingen mit dem Verkauf an.
Die Aktion war ein voller Erfolg, wir konnten für über 2000 Euro Karten gegen Spende an den Mann und die Frau bringen. Schon früh war klar, dass wir einmal alle nacharbeiten müssen und das wir die Aktion gerne über das ganze Jahr fortführen wollen.
Ich habe schon früh beschlossen, dass ich Blümchen häkeln möchte. Da reichen Reste immer prima. zu den Blumen kamen dann noch Herzen. An Hasen habe ich mich auch versucht. Da aber zurzeit scheinbar alle anderen Hasen häkeln, kann ich mich Blumen und Herzen widmen.
Meine Applikationen spanne ich immer noch ein wenig und bearbeite sie mit Sprühstärke. Sieht irgendwie einfach schöner aus und lässt sich auch besser auf den Karten befestigen.
Als ich mich am Sonntag mit den anderen Handarbeiterinnen getroffen habe, begann eine wilde Raterei, was das pinke Ding ist. Ich seh da ja einen Hasen – ok, könnte daran liegen, dass ich einen Hasen häkeln wollte. Eine andere meinte gleich: Sieht aus wie ein Teletubbi, eine weitere meinte, sieht aus wie ein Schwein.
Damit reihe ich mich nun bei folgenden Linkpartys ein: FrohundKreativ, Stricklust, HoT, DvD, Lieblingsstücke, Creativsalat, Nadelgeplapper, GemeinsamWerkeln