Mein Mützenjahr Part 7

Vor Längerem hat mir Frau Wolldrachen (bei Instagram unter immer_noch_bunt zu finden) ein Paket mit Spendenwolle zukommen lassen. Sie hatte in ihrer Facebookgruppe gefragt, wer für soziale Zwecke strickt. Irgendwie suchte ich das besondere Projekt für die wunderschöne Wolle und so habe ich sie nun mal eine ganze Zeit lang gut gelagert und auf die Idee gewartet.

Die orange Wolle sollte nun zu einer Mütze werden. Irgendwie sprang die mich an, als ich letztens mal meine Wollberge sortierte. Kiko war so nett mir die Wolle zu wickeln und so konnte ich dann los legen.

Wie bereits bei der letzten Mütze habe ich das Muster Pflastersteine gestrickt. Das Muster geht einfach locker von der Hand. Und ich finde den Vergleich von buntgemischter Wolle zu einem fast einfarbigen Garn auch sehr spannend.

Ich finde, die Mütze ist richtig schick geworden. Als ich sie während des Strickens mal im Online-Stricktreff zeigte, meinte eine meiner Kolleginnen gleich, das sei ja mal eine ganz andere Farbe! Die Damen sind von mir ja eher Lila-Türkis-Töne gewohnt.

Mich findet ihr die Woche bei folgenden Linkpartys: HoM, DvD, FrohundKreativ, HäkelnundStricken, Stricklust, Lieblingsstücke, Creativsalat, GemeinsamWerkeln

Karten der Wiesbadener Stricklieseln

Anfang 2021 rief eine Karin Falkenstein bei Facebook dazu auf, für Obdachlose in Wiesbaden Socken zu stricken. Sehr schnell fanden sich viele Frauen zusammen. Da die Aktion auch über das Freiwilligenzentrum in Wiesbaden beworben wurden, fanden sich auch Frauen ohne Facebookaccount, die sich regen beteiligten. Wir stricken nicht nur Socken, sondern auch Schals und Mützen.

In Wiesbaden umsorgt seit viele Jahren Nicole Fath, neben einem Vollzeitjob, Wiesbadener Obdachlose. Sie verteilt auch unsere Socken, Schals und Mützen. Und meldet uns auch die durchweg positive Resonanz zurück. Ihre Schützlinge erkennen mittlerweile, welche Socken von der selben Person gestrickt wurden.

Es gibt sogar Obdachlose, die unsere Socken waschen und dann an ihrem Rucksack zum Trocknen aufhängen. Auch die Mützen und Schals werden relativ lange getragen. Wir bekommen also auch direkte Wertschätzung unserer Arbeit.

Seit letzten Herbst nennen wir uns Wiesbadener Stricklieseln. Wobei wir natürlich auch häkeln und mancher auch näht. Wir sind also vierlseitig tätig.

Letztes Jahr schenkte uns Strickerinnen Karin eine Karte, auf der ein angestrickter Pullover zu sehen war.

Ich fand die sooo toll, dass ich anregte, wir machen mehr von den Karten und verlaufen die zugunsten der Privaten Obdachlosenhilfe. Daraufhin strickten und häkelten wir fleißig Applikationen, die dann auf Karten geklebt wurden und die dann vor Weihnachten in verschiedenen Wiesbadener Geschäften und auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wurden. Wir erzielten einen Erlös von über 2000 Euro.

Zu Ostern gab es weitere Karten und auch jetzt gibt es Karten von uns zu kaufen. U.a. die, die ich euch nun zeigen werde.

Da wir auch auf diversen Märkten im Neuen Schützenhaus Sachen verkaufen, wie z.B. Socken, Karten, Spüllappen usw., gibt es auch Informationsflyer über die Arbeit der Stricklieseln, aber auch über die Arbeit der Privaten Obdachlosenhilfe.

Die Herzen auf den Karten, habe ich gehäkelt. Momentan häkle ich Sterne für die Weihnachtskarten, die ich euch dann wann anders zeigen werde.

Wenn du unsere Arbeit unterstützen möchtest, kannst du gerne unserer Facebookgruppe beitreten oder mich kontaktieren.

Mich findet ihr diese Woche bei folgenden Linkpartys: FrohundKreativ, DvD, MagicCrafts, Lieblingsstücke, GemeinsamWerkeln, Creativsalat, Stricklust, HandemadeMonday

Mein Sockenjahr 2023 Part 2

Ende letzten Jahres habe ich geplant, 2023 jeden Monat mindestens ein paar Socken zu stricken. Wolle dafür habe ich ja eindeutig genug. Und Abnehmer dank diverser sozialer Projekte auch.

Am 3. Januar tippte ich an meinem Jahresrückblick für 2022. Währenddessen schrieb ich via Whats App mit meinem Bruder, der unseren Vater nicht erreichen konnte. Ich versuchte dann auch unseren Papa anzurufen und bekam ihn einfach nicht ans Telefon. Nicht ganz so sehr ungewöhnlich. Mein Bruder und ich kamen dann überein, dass ich um 19.15 Uhr losgehe und nachschauen gehe. Denn eigentlich telefonierten Papa und ich fast jeden Abend um 19 Uhr rum.

Lange Rede, kurzer Sinn – eine halbe Stunde nach meinem Eintreffen in seiner Wohnung war ich Waise. Sein Tod hinterlässt viele Lücken. Leider sind danach noch weitere unschöne Sachen in meinem Leben passiert und haben mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Ich handarbeite zwar, aber bin nicht immer wirklich bei der Sache. Und für manche Sachen brauche ich einfach ewig.

Die nötige Ruhe und Muse zum Bloggen finde ich leider auch nicht mehr. Und das war es dann mit meinen guten Vorsätzen. Immerhin habe ich wieder begonnen Socken zu stricken. Momentan bin ich am 3. Paar, welches ich hoffentlich demnächst zeigen kann. Heute zeige ich euch mein zweites Paar, da das erste Paar noch nicht an seinem Bestimmungsort ist.

Ich habe sooo viele Bananensocken im Internet gesehen, dass ich diese nun auch mal probieren musste. Das Stricken macht definitiv Spaß und die Socken ging echt flott von der Hand. Für Interessierte eine kurze Anleitung:

Über 2 Nadeln: 2 rechts, 2 links stricken – das gibt die Hinterseite der Socke

Über die anderen 2 Nadeln: 4 Reihen rechts, 4 Reihen links – das gibt die Vorderseite der Socke

Ich habe mal wieder Toe Up gestrickt – ich mag das einfach lieber :-)

Wie man an dem Bild sieht, sitzen die Socken erstaunlich gut. Sie werden mit Sicherheit der Privaten Obdachlosenhilfe Wiesbaden zugute kommen.

Ich reihe mich nun bei folgenden Linkpartys ein: DvD, HoT, Stricklust, Lieblingsstücke, Creativsalat, Nadelgeplapper, gemeinsamWerkeln

Viva Vittoria – Quadrate gegen Gewalt an Frauen

Lange war es hier still. Ich handarbeite an mehreren Projekten gleichzeitig, mache leider viel zu selten Bildern von fertigen Projekten und bin bei meiner Tafelarbeit im Rahmen der Ukrainehilfe ziemlich eingebunden.

Letzte Woche ist dann auch noch Corona bei mir eingezogen – ihr seht, meinem Clown geht es gut. Ansonsten ist der Verlauf relativ mild, aber hinderlich und es zieht sich wohl auch. Und bei dem Wetter würde ich auch eindeutig lieber in einem Park sitzen, statt in meiner Dachgeschosswohnung.

Auf alle Fälle habe ich nun viel Zeit, denn außer Netflixen und Handarbeiten ist nicht viel drin. Passend dazu hat Kiko von Kikos Strickschule von einem tollen Projekt berichtet.

Viva Vittoria ist ein Projekt zur Sensibilisierung gegen Gewalt gegen Frauen, das 2015 in Brescia
gegründet wurde.Die grundlegende Botschaft ist, dass Gewalt gestopppt werden kann indem wir
bei uns selbst beginnen.Mit dem Bewusstsein, dass wir Architektinnen unseres Lebens sind. Die
Frage, die sich an diejenigen stellt, die sich mit dem Projekt beschäftigen,lautet: „WER
ENTSCHEIDET ŰBER MEIN LEBEN?“

Quelle: https://frauenhaus-darmstadt.de/start-der-mitmachaktion-viva-vittoria/

In Deutschland wird im nächsten Jahr das Frauenhaus in Darmstadt so eine Aktion veranstalten und ruft in dem Rahmen dazu auf, Quadrate mit einer Kantenlänge von 50 cm zu stricken oder zu häkeln. Immer 4 Quadrate werden dann von den Organisatoren zu Decken zusammen gefügt. Anfang März wird der Friedensplatz damit ausgelegt und die Decken nachher verkauft. Der Erlös geht an Wildwasser und das Darmstädter Frauenhaus.

Nun ja, an Wolle mangelt es mir mit Sicherheit nicht. Und so strickte ich letzte Woche gleich ein 1. Quadrat. Zwischenzeitlich ist auch ein 2. fertig und das 3., dieses allerdings gehäkelt, wird nachher fertig gestellt.

Bei dem hier gezeigtem Quadrat habe ich mit einer Masche begonnen und immer am Anfang einer Reihe die 1. Masche verdoppelt. Das habe ich gemacht., bis die Außenkante 50 cm hatte und dann habe ich immer am Anfang jeder Reihe die ersten beiden Maschen zusammen gestrickt. Ich habe nur rechte Maschen gestrickt. Und ich habe den Faden 3fach genommen und eine Wollte war ein wenig dicker und habe mit 8er Nadeln gestrickt.Die Stelle, die glatt rechts aussieht, habe ich bewusst so gestaltet, da sticke ich noch meine Initialen drauf oder ähnliches.

Kiko wird in Wiesbaden die Quadrate sammeln und dann weiter leiten. Sicherlich kann man sie auch direkt dorthin schicken.

Macht noch jemand von Euch mit?

Mich findet ihr die Woche bei folgenden Linkpartys: Froh und Kreativ, Creativsalat, CarosFummeley, Stricklust, HoT, DvD, Upcycling-Love, Nadelgeplapper, Lieblingsstücke

Bigfoot Socken für die Ukraine

Im März habe ich bereits drei Paar Socken für die Ukraine-Aktion von Ponderosawolle für die Ukrainehilfe Breitscheid gestrickt. Beim 4. Paar habe ich am Freitag bei Aprilwetter bei Kiko die Fäden vernäht und die Socken dann auch gleich mal geknipst. Und dann hab ich mir ihre riesigen Holzfüße geliehen und darauf die Socken geknipst.

Ich hab beim Verzopfen wieder linksgerichtete Zöpfe gemacht. Und ich hab den erstem Verzopfungsfehler gemacht. Ich habe tatsächlich einmal vergessen zu verzopfen. Da ich aber schon einige Reihen drüber war, als ich den Fehler bemerkte, habe ich es so belassen.

Ich habe wieder elastisch abgekettet. Allerdings habe ich auch mal ein neues Bündchen versucht. Eine Reihe rechts-links und die nächste Reihe rechts und die 2 Reihen immer im Wechsel. Zusammen mit dem elastischen Abschluss sieht es ein wenig unordentlich aus. Aber es erfüllt seinen Zweck.

Ich habe aus den Resten bereits ein weiteres Paar begonnen. Das habe ich am Wochenende wieder aufgetrennt, weil ich von den vielen verschiedenen Knäulchen und dem daraus resultierendem Wirrwarr nur genervt war. Ich werde mich nun erst mal den Mutmachmonstern für das Ahrtal widmen.

Mich findet ihr diese Woche bei folgenden Linkpartys: FrohundKreativ, Lieblingsstücke, HoT, DvD, Stricklust, SewLaLa, Creativsalat

Gründl und Opal vereint für die Ukraine

Ich hatte ja letzte und vorletzte Woche bereits von 2 Paar gestrickten Socken berichtet, die ich Ponderosawolle für ihre Ukraineaktion zusenden werde. Sie sammelt Gestricktes für die Ukrainehilfe Breitscheid.

Das gelbe Paar besteht aus Opalwolle und das blaue Paar aus Gründlwolle. Da ich von beiden Socken noch Reste hatte, habe ich noch ein Paar Helix/GumGum Socken aus den Resten gestrickt.

Da ich ein wenig Sorge hatte, ob die Wolle reicht, wurde es nur Größe 36. Und ich habe, wie sollte es anders sein, immer noch Wolle über. Die werde ich demnächst verarbeiten.

Ich finde die Kombination ja richtig Klasse. Und sie passen von den Farben halt auch zur Flagge der Ukraine.

Ich bin die Woche bei folgenden Linkpartys zu finden: FrohundKreativ, HoT, DvD, Lieblingsstücke, Upcycling-Love, Creativsalat, Nadelgeplapper, Stricklust, SewLaLa

Und noch ein Paar Socken für die Ukraine

Wie ich bereits letzte Woche berichtete, beteilige ich mich an der Ukraine-Aktion von Ponderosawolle, die in Absprache mit der Ukrainehilfe Breitscheid gestrickte Sachen sammelt.

Eigentlich stricke ich Spendensocken grundsätzlich aus gespendeter Wolle. Für die Socken letzte Woche hatte ich ausnahmsweise mal ein Knäuel gekauft. Für das 2. Paar musste ein Knäuel blaue Sockenwolle herhalten. Die Wolle habe ich an sich für Obdachlosensocken bekommen. Für Obdachlose werde ich dann aus meinen Beständen stricken. Versprochen!

Natürlich wieder Toe Up und da für mich dieses Jahr das Jahr der Zöpfe ist, wieder mit einem Zopf. Dieses Mal nur mit 4 Maschen und einer häufigeren Verzopfung. Leider kommt der Zopf auf den Bildern nicht wirklich gut rüber. Im Original sieht man den Zopf besser.

Die Wolle ist von Gründl und strickte sich ganz gut. Da auch ukrainische Soldaten damit bedacht werden sollen, passt blau auch gut.

Und natürlich habe ich auch wieder die Fishlipkiss-Ferse gestrickt.

Geknipst habe ich in Kikos Strickschule, weil Kiko eindeutig die schöneren Sockenbretter hat. Deshalb sieht man sooo viel tolle Wolle im Hintergrund. Ich schwanke noch zwischen: Boaaahhh wäre schön, wenn die ALLE mir wäre und Booaaahhh, was bin ich froh, dass das nicht meine Wollberge sind.

Anekdote am Rande: Die Socken sind, wie die Socken letzte Woche auch, ein wenig Statementsocken. Als ich Ende letzten Jahres für meinen Rio Calina Cowl das Zopfen merken musste, baute ich mir eine Eselsbrücke, die sooo typisch Alex ist. Wenn man die Nadeln vor die Arbeit legt, neigt sich der Zopf nach Links. Legt man die Maschen hinter die Arbeit, dann neigt sich der Zopf nach Rechts. Ich habe mir nun gemerkt, rechts im Sinne von rechtsradikal etc pp ist was veraltetes und deshalb hinten/vorbei. Vorausblickender finde ich eine linke Gesinnung, deshalb Maschen nach vorne und ich bekomme einen linksgeneigten Zopf. Ich verbinde mit rechter Gesinnung irgendwie halt auch Krieg und deshalb sind alle Zöpfe nun linsgeneigt.

Mich und meine Socken reihen sich nun bei folgenden Linkpartys ein: FrohundKreativ, Creativsalat, HoT, DvD, Stricklust, SewLaLa, Nadelgeplapper, Lieblingsstücke

Socken für die Ukraine

Mit großem Schrecken habe ich vom Einmarsch Putins in die Ukraine gehört. Es beschäftigt mich, es macht Angst und es macht hilflos.

Als Kind/Teenager hatte ich unheimlich große Angst vor einem 3. Weltkrieg. Die Angst wurde erst besser, als unser Chemielehrer mal sagte, dass ein Krieg eher unwahrscheinlich ist, weil jedem klar ist, dass das in einem Atomkrieg endet. Und nun hat eine der größte Atommächte einen Krieg begonnen. Ein klein wenig beruhigt es mich, dass Trump nicht mehr an der Macht ist, dann sähe die Lage noch schlimmer aus.

Seit dem 24. Februar sind nun tausende Europäer auf der Flucht. Es laufen diverse Hilfsaktionen. Nachdem ich bis heute dabei helfe, die Kleiderspenden für die Ahrtalhilfe an den Mann und die Frau zu bringen, war mir klar, ich würde dieses Mal nicht voller Aktionismus Kleiderspenden packen. Aber ich würde halt gerne was tun. Geld ist bei mir sehr knapp, somit fallen Geldspenden einfach aus.

Da wurde ich bei Instagram auf eine Aktion von Ponderosawolle aufmerksam. Sie hat Wolle in den ukrainische Flaggenfarben gefärbt. Außerdem hat sie sich an die Ukrainehilfe Breidscheid gewendet, die sich bereits vor der Katastrophe in der Ukraine engagiert haben und hat nun eine großen Spendenaufruf gestartet. Wir stricken für die Ukraine. Gerne eben auch in Landesfarben. Gerne hätte ich auch eines ihrer Sockengarne dafür gekauft, aber der Preis (der durchaus angemessen ist) und die Versandkosten, würden mein Budget leider sprengen.

Eigentlich stricke ich Spendensocken grundsätzlich aus Spendenwolle. Aber der Gedanke, blaugelbe Socken zu stricken, reizte mich. Also stand ich in Kikos Wollgeschäft und wir suchten passende Opalwolle und wurden fündig. Ich bekam sogar einen Rabatt, weil sie die Idee so toll fand. Die Werbung für sie mache ich trotzdem unbezahlt, weil ich ihren Laden sooo mag <3

Ich hatte vor dem Besuch bei Kiko schon ein paar Socken in blau begonnen. Die mir aber fürchterlich groß vorkamen. Als ich die Kiko zeigte, stimmte sie mir zu. So machte ich den Socken wieder auf und fing mit der Ukraine-Wolle neu wieder an.

Ich habe beschlossen, dass 2022 mein Jahr der Zöpfe wird. Also musste ein Zopf mit auf die Socken. Gestrickt habe ich Toe Up mit einer Fishlip-Kiss Ferse. Bei Youtube wurde ich auf ein Video zum elastischen Abketten aufmerksam und habe das gleich mal umgesetzt. Gefällt mir besser, als meine bisherige Abkettmethode für Toe Up Socken. Dabei werden zwei Maschen gestrickt und man greift mit der linken Nadel in die beiden Maschen und strickt die rechtsverschränkt ab.

Weitere Ukraine-Socken werden folgen. Wenn auch nicht immer in den Landesfarben. Ach ja, ich mag gelb an sich nicht wirklich, hätte die Wolle auch nie gekauft, aber das Stricken hat Spaß gemacht und mir gefällt die Wolle richtig gut.

Wie kann man die Ukraine weiter unterstützen, wenn man handarbeitet:

Tausendschönwolle hat gerade eine Aktion, wenn man einen Strang Wolle in den Ukrainefarben kauft, spendet sie pro Strang 10 Euro.

Es gibt eine Liste von ukrainischen Strickdesignern, die man unterstützen kann, wenn man ihre Anleitungen kauft.

Kennt ihr noch mehr Aktionen? Hat jemand Lust, die mit mir zu sammeln?

Und bevor nun die Frage kommt, was man denn für arme Deutsche macht: Ich handarbeite ebenfalls fürs Ahrtal, stricke in diesem Jahr auch für die Obdachlosenhilfe, das ein oder andere Paar Socken wird auch für die Aktion Grüne Socken gestrickt und eine Arbeit für die Wiesbadener Tafel ist auch noch in Arbeit.

Mich findet ihr die Woche bei folgenden Linkpartys: FrohundKreativ, Creativsalat, DvD, HoT, Lieblingsstücke, Stricklust, SewLaLa, Nadelgeplapper

Wie eine Strickdecke Obdachlosen helfen soll…

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus oder so. Ich warne gleich mal vor, ich hole nun zu einer längeren Geschichte und Bilderflut aus. Für diejenigen, die nicht so gerne viel Text lesen wollen, beginne ich mit einer Kurzfassung.

Ich habe aus Sockenwollresten eine Decke gestrickt. Und das ganze in Blautönen. Die Decke besteht aus 70 Quadraten, die ich von der Mitte raus gestrickt habe und später mit einem Maschenstich miteinander verbunden habe. Die Decke ist etwa 120 cm x 180 cm groß und wiegt gut 1 Kilo. Sie soll nun für die Private Obdachlosen Hilfe Wiesbaden versteigert werden.

Und nun zur langem Fassung oder wieso warum ich so eine Decke gestrickt habe.

Ich habe Anfang der 90er Jahre, während meiner Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin, von meiner Lehrherrin Socken stricken gelernt. In Runden stricken konnte ich bereits, aber die Ferse kannte ich bis dahin noch gar nicht. Bis vor wenigen Jahren habe ich immer mal wieder Socken gestrickt. Aber eigentlich habe ich eher andere Sachen im Handarbeitsbereich gemacht.

Vor ein paar Jahren bildete sich ein kleiner Kreis handarbeitsbegeisterter Menschen im Netz. Nachdem da auch meine Freundin ihre tollen Socken zeigte, beschloss ich, ich stricke nie wieder Socken. Denn soo toll waren meine nie. Dem Vorhaben blieb ich auch eine Zeit lang treu, bis man mich dann doch anfixte. Kommt, lasst uns gemeinsam Socken stricken, hieß der Auftrag, in Strickkreisen auch als KAL (Knit Along) bekannt. Und ich machte einfach mal mit. Und da war es um mich geschehen. Ich stellte fest, wie gut mir Socken stricken bekommt und wie viel Freude ich daran habe.

Es folgte noch das eine oder andere Paar Socken. Nur kenne ich niemand, der selbstgestrickte Socken trägt. Außerdem ist Sockenwolle teuer und ich habe wenig Geld. Da dachte ich mir, ich stricke Socken für Obdachlose. Aus anderen Städten weiß ich, dass es dort durchaus Sockenaktionen für Kältebusse gibt. Ich suchte also noch einer Möglichkeit, wo ich meine Socken innerhalb Wiesbadens an den Mann, bzw. die Frau bringen kann. Bei meinen Recherchen stieß ich bei Facebook auf die Privaten Obdachlosenhilfe.

Wie gesagt, Geld ist knapp bei mir, aber ich habe ja durch Handarbeitsgruppe viele Leute, die immer Wollreste haben. Und so fragte ich mal in die Runde, ob mir jemand Wollreste schicken mag, damit ich daraus Socken für Obdachlose stricken kann. Und seitdem bekomme ich mehrmals im Jahre Wollpakete geschickt.

Im ersten Jahr strickte ich Socken, die dann zwar nicht zur Privaten Obdachlosenhilfe gingen, sondern an Bettina Weiler, die jedes Jahr ein Weihnachtsfest für Obdachlose macht. Im Jahr drauf strickte ich Handschuhe, die ich allerdings noch habe, da ich eine rechtzeitige Abgabe zum Weihnachtsfest nicht geschafft hatte.

Für ein Projekt für dieses Jahr hatte ich mich lange noch nicht entschieden. Fakt ist aber, ich habe bergeweise Wolle. Wobei ich die Wollspenden, in Absprache mit den Spendern, teilweise auch bereits an andere verteilt habe, die ebenfalls wenig Geld haben.

Und dann kam Corona und viel Zeit. Und mit meinem Projekt Pullover stricken kam ich nicht weiter und Kikos Strickschule war auch geschlossen. Außerdem habe ich immer gerne ein kleineres Projekt, das sich gut mit in den Park nehmen kann. Denn im Sommer verbringe ich meine Zeit gerne am Warmen Damm.

Irgendwann stieß ich auf Quadrate, die von der Mitte aus gestrickt werden. Ich hab dann gegoogelt, bis ich eine Anleitung gefunden habe und habe dann rum probiert. Das bot sich definitiv prima an für meine Sammlung an Wollresten. Ich hatte mich schnell entschieden, dass die Decke in Blautönen sein soll. Die ersten Quadrate habe ich allerdings wieder aufgemacht und habe dann beschlossen, die Wolle doppelt zu nehmen, damit das Projekt halbwegs übersehbar ist.

So strickte ich fleißig vor mich hin. Ein Quadrat nach dem anderen wurde fertig. Die einzelnen Quadrate habe ich allerdings nicht abgekettet, sondern habe nur einen Faden durch die Maschen durch gezogen. Zusammengefügt werden sollten die Quadrate mit einem Maschenstich. Da wurde ich allerdings bei Youtube und Google nicht wirklich glücklich und habe damit dann Hilfe bei Kiko in Kikos Strickschule gesucht und gefunden.

Die entstandenen 70 Quadrate habe ich dann erst in einer Reihe zusammengefügt und dann habe ich die Reihen zu einer Decke zusammengefügt. Den Schritt würde ich definitiv beim nächste Mal anders machen. Lieber kleinere Teile zusammenfügen, statt die recht langen Reihen zusammen zu nähen.

Und irgendwann waren alle Quadrate zu einer Decke zusammengefasst. Nun stand ich vor der Qual der Wahl, wie ich den Abschluss mache. Da ich seit Kurzem total auf I-Cord stehe, war bald klar, dass ich einen I-Cord machen werde. Das zog sich natürlich, aber es sieht einfach toll aus.

Obwohl ich einen Teil der Fäden gleich mit eingestrickt hatte, stand nun das Vernähen gefühlter 1000 Fäden auf dem Plan. Auch das war dann irgendwann mal erledigt.

Die fertige Decke schleppte ich dann zu Kikos Strickschule, damit Kiko sie waschen und spannen kann. An dieser Stelle vielen Dank an Kiko, die mir einmal mit Rat und Tat zur Seite stand, aber auch Wolle spendete und die Decke echt toll spannte.

Danach brachte ich die Decke zu Fynn von Kutzschenbach von den Marketing Bees, der mir die wirklich schönen Fotos machte. An dieser Stelle vielen Dank an Fynn, der sogar auf meine Extrawünsche eingegangen ist!

Die „knallharten“ Fakten

Zusammengefasst habe ich sicherlich 250 Stunden investiert. Die Wolle war alle gespendet. Zum Großteil Reste. Wobei da durchaus auch ganze Knäuel dabei waren, die andere aussortiert hatten. Ich habe keinerlei Wolle dazu gekauft. Die Nadeln hatte ich auch schon. Ich habe nur für eine Strickstunde bei Kiko bezahlt, was ich aber auch als Investition für andere Projekte ansehe. Die Decke wurde von Kiko kostenlos gewaschen und gespannt und Fynn hat die Bilder unentgeltlich für mich gemacht.

Danksagung

Mein Dank geht hier auch an die Leute meiner Online-Handarbeitsgruppe, die Leute des Stricktreffs bei Kiko, die mir Wolle gespendet haben und mich über Wochen motiviert haben, Solveig von Alice im Wunderladen, die mir ebenfalls Wolle gespendet hat, Kiko von Kikos Strickschule, Fynn von Kutzschenbach und Daniela von Kutzschenbach von den Marketing Bees und Andreas Rolle aus der Gruppe Lust auf Wiesbaden bei Facebook, der mich dabei unterstützen wird, die Decke meistbietend zu versteigern. Den Link zur Auktion werde ich noch nachreichen, wenn die Auktion läuft.

Leider gestaltete sich die Auktion im letzten Jahr schwierig. Der Höchstbietende war nämlich einfach verschwunden. Daraufhin tat sich die Gruppe Lust auf Wiesbaden zusammen und es wurde fleißig Geld für die Private Obdachlosenhilfe gesammelt. Und da kam ein sehr schöner Betrag zusammen.

Die Decke wurde dann unter allen Geldgebern verlost. Alle GewinnerInnen waren sich aber einig, dass wir die Decke dieses Jahr noch mal anbieten.

Ich sammelte dann noch bei Kiko, einer Dame von einer Strickaktion für Obdachlose, Simone von der Sternenwiese Gaben ein, strickte selbst noch ein paar Minisöckchen und so gibt es dieses Jahr eine Tombola – den Link findet ihr hier.

Ich reihe mich nun bei folgenden Linkpartys ein: Upcyclinglove, AufdenNadeln, Stricklust, DvD, HoT, FrohundKreativ, Lieblingsstücke, Weihnachtslinkparty, Creativsalat, CreativLovers

Ein Muster – 2 Paar Socken

Eigentlich stricke ich selten zwei Paar Socken mit dem selben Muster. Bisher habe ich noch nie direkt hintereinander das selbe Muster gestrickt. Irgendwann ist aber bekanntermaßen immer das 1. Mal.

Im Rahmen des #toeuopkals21 auf Instagram habe ich mich außerdem an ein ganz neues Muster gewagt. Fündig wurde ich bei Youtube. Sogar verzopft wurden dabei Maschen – ebenfalls mein erstes Mal in der Art.

Meine Wahl fiel auf ein gut gehütetes Garn von Frau Wolldrachen, noch aus der Zeit, als sie unter Wolldrachen firmierte. Eine Freundin hat mir den Schatz im letzten Jahr zum Geburtstag geschenkt und das Garn wartete auf ein besonderes Muster.

Das Muster ließ sich ganz gut runter stricken. Leider geht das Muster bei den Socken total unter. Da aber bei dem intensiv gefärbten Garn jedes Muster untergehen würde, habe ich die Socken weiter gestrickt.

Die sind für mich und ich weiß ja, was für ein schönes Muster ich verstrickt habe. Und das Garn fühlt sich total toll an. Soooo weich. Und das Muster, das bei den Fersen entstand, gefiel mir auch gut. Ich habe mal wieder die Fishlipkissferse gestrickt.

Als ich mich dem Ende der Socken näherte, dachte ich mir, bei einem ruhigerem Garn toll aussehen würde. Da ich im Rahmen des Kals Socken für Obdachlose und für mich gestrickt hatte, dachte ich mir, es wäre schön, wenn es noch ein Paar für die Aktion Grüne Socke geben würde. So fragte ich dann mal Kiko, ob sie nicht ein helles grünes Garn für mich und die Aktion Grüne Socke hat. Und sie hatte eine wirklich schönes Garn.

Beim zweiten Paar mit dem selben Muster ging das Muster noch flotter von der Nadel. Innerhalb weniger Tage entstand das zweite Paar Socken. Und man sieht das Muster auch richtig gut.

Auch hier habe ich die Fishlipkissferse gestrickt. Das Bündchen habe ich, passend zum Muster, 2 rechts 2 links gestrickt. Außerdem habe ich eine kleinere Nadel verwendet.

Mir gefallen beide Paar. Klar kommt beim grünen Paar das Muster besser raus, aber die anderen sind halt Lila und ich liebe Lila. Was meint ihr?

Mich findet ihr heute bei folgenden Linkpartys: HoT, DvD, Lieblingsstücke, Stricklust, CreativLovers, Froh und Kreativ, Auf den Nadeln, Creativsalat