Vor einigen Woche fragte jemand in meiner Handarbeitsgruppe, ob sich jemand findet, der ihr aus gekaufter Wolle Socken mit Lochmuster für den Sommer strickt. Ich gestehe, ich hatte wenig Lust darauf Socken mit Lochmuster zu stricken. Und eigentlich bin ich gerade auch mit einem anderen Mammutprojekt beschäftigt. Deshalb regte ich mich auf die Nachfrage erst mal nicht.
Es wurde ein Bild der Wolle eingestellt, die ebenfalls so gar nicht meine Farbe hatte. Sie war zwar Lila, aber nun ja. Wobei ich vermute, dass die Wolle in Natura viel toller aussieht. Aber das Auge isst halt mit.
Die Banderole der Wolle löst dann allerdings eine Diskussion aus. Außer Bambus waren nämlich ziemlich viele Polytierchen darin verarbeitet. Einige der Gruppenmitglieder verstricken nur handgefärbte Wolle, damit liegt also der Anspruch durchaus hoch.
Mir fiel dann ein, dass Kiko doch auch Wolle mit Baumwollanteil hat. So befragte ich sie und sie verwies mich auf die Cotton Premium Serie von Opal. Als ich mir die Wolle Online angesehen habe, sprang mich sofort ein Knäuel in Lila und Türkis an. Genau meine Farben. Aber ob die Farben auch zu meiner Bekannten passen würden?
Die Dame schickt mir regelmäßig Wolle, die ich zu Socken und Handschuhe für Obdachlose verstricke. Da ich weiß, dass sie wenig Geld hat, ich außerdem Kiko weiter unterstützen wollte und mein Wollberg bereits hoch genug ist, beschloss ich, ich stricke die gewünschte Socken mit Lochmuster.
Ich schickte ihr den Link zur Wollansicht und sie sollte sich 2 Farben aussuchen. 2, falls Kiko die ausgesuchte nicht mehr im Sortiment hat und damit es eine Überraschung bleibt. Was freute ich mich, als meine favorisierte Wolle unter den für schön befundenen Farben war.
Dann ging die Suche nach einem Muster los. Aber wozu haben wir denn eine Handarbeitsgruppe und ich fragte halt mal in die Runde. Aber irgendwie war das richtige für mich nicht dabei. Also durchsuchte ich weitere meine favorisierten Seiten und wurde bei Fido fündig. Das Croco-Muster empfand ich als passend und so legte ich, nachdem Wolle und Nadeln im Haus waren, endlich mal los. Schließlich sollten es Sommersöckchen sein und im Herbst braucht die niemand mehr.
Wie immer Toe Up. Maschenzahl teilbar durch 4. Da ich zum ersten mal mit Nadelstärke 2,5 strickte, ging ich davon aus, dass 16 Maschen pro Nadel passen werden. Nun ja, als ich die ersten Mustersätze gestrickt hatte, stellte ich fest, das wird arg weit. Die habe sogar ich, mit Wasser in den Füßen, über den Fuß bekommen und sie saßen megalocker.
Also ging ich runter auf 14 Maschen pro Nadel und verteilte die Maschen auf 16 und 12 Maschen auf zwei Nadeln. Die Sohle stricke ich eh immer mit einer Nadel, da konnten die 28 erst mal bleiben. Dabei blieb ich auch beim Schaft, ich hatte eh reichlich Maschenmarkierer gesetzt.
Das Muster hatte ich bald drin und die Socken gingen dann auch flott von der Nadel. Ich habe mal wieder die Fishlipkiss-Ferse gestrickt, die mir auch immer besser und leichter gelingt. Ein Bündchen habe ich nicht gemacht. Da die letzte Reihe eh ein Rechts-Links-Mustersatz war, wird sich da auch nichts rollen. Ich habe die Socken bewusst so kurz gemacht, weil sie ja für den Sommer sein sollen.
Die Söckchen haben ihre Reise auch schon angetreten und sind bereits wohlbehalten bei ihrer neuen Besitzerin angekommen, die sich sehr gefreut hat.
Ich war natürlich vorher noch bei Kiko und habe die Socken präsentiert. Und mit einem netten Wimpernaufschlag gefragt, ob ich die Söckchen schnell mal auf ihren Sockenbrettern knipsen dürfte.
Das Stricken hat Spaß gemacht und war auch ein wenig eine Herausforderung. Ich bin ja eigentlich dazu übergegangen statt Umschlägen einfach Maschen zu verdoppeln und nun musste ich Umschläge stricken.
Und da es FÜR jemand ist, passt der Beitrag dann auch wieder zur Fotoreise.
Mich findet ihr die Woche bei folgenden Linkpartys: Froh und Kreativ, Auf den Nadeln, DvD, HoT, Stricklust, Blogzimmer, CreativLovers, SewLaLa