Ich bin ja Wiesbadnerin. In diesem Jahr richtet Frankfurt, welches fast um die Ecke ist, die Feierlichkeiten rund um den Tag der Deutschen Einheit aus. So nutzte meine ich die Gelegenheit und besuchte am 2.Oktober, in Begleitung meiner Familie, die Feierlichkeiten. Denn in Frankfurt war ganz schön was los.
Ich habe ein paar Fotos mitgebracht. Wir waren zu sechst unterwegs und da ist es nicht ganz so einfach mal Fotos zu machen, weil irgendwie ständig jeder wo anders hin wollte oder so. Aufregend war es auf alle Fälle. Die Stadt Frankfurt und alle Beteiligten haben sich wirklich sehr viel Mühe gegeben. Was mir noch ein wenig gefehlt hätte, war ein Stadtplan, mit einer Übersicht, wo man alles findet. Ja den findet man im Internet, aber ich erinnere mich an frühere Zeiten, als es solche Helfer immer auf Veranstaltungen gab.
Ich finde den Mauerfall als eine der tollste Ereignisse Deutschlands. Die Freiheit die sich für viele Menschen, die zwar in einem Land mit Deutsch im Namen hatten lebten, ergab, halte ich für sehr wichtig. Und gerade im Anbetracht der momentanen Flüchtlingsströme sollte uns bewusst sein (oder werden) welch wertvolles Gut Freiheit ist!
An der Alten Oper hing dazu passend ein Banner mit dem Wort Freiheit.
Auch am alten Römer, den Wahrzeichen Frankfurts, war eine Bühne aufgebaut, wie auch an vielen anderen Stellen in der Frankfurter Innenstadt auch.
Auf den beiden Seiten des Mains waren verschiedene Stände vertreten. Einmal eben die Stände der einzelnen Bundesländer, aber auch Stände verschiedener Hilfsorganisationen und Behörden.
Am Stand der Aktion Mensch waren Teile der Berliner Mauer, die von jugendlichen aus geförderten Projekten gestaltet wurden. Wie dieses Stück hier:
Die einzelnen Bundesländer haben Wahrzeichen ihrer Bundesländer präsentiert.
Wie zum Beispiel des Hermann-Denkmal:
Natürlich war auch eine Miniatur des Kölner Doms zu sehen. Ich mag den Kölner Dom und er ist einer der wenigen nicht hessischen Bauwerke, die ich schon mehrfach live gesehen habe.
Mich fasziniert auch die Wuppertaler Schwebebahn. Alleine wegen ihr würde ich ja Wuppertal mal besuchen.
Für mich ist das Brandenburger Tor ein ganz typisch deutsches Bauwerk. Außerdem eben auch ein Zeichen des Mauerfalls.
Ich liebe ja LILA und die Lila Kuh von Milka hat es mir deshalb durchaus angetan. Was aber Milka nun mit dem Tag der Deutschen Einheit zu tun hat, erschließt sich mir nicht wirklich. Was aber eher zweitrangig ist. Denn die Lila Kuh war auch ein Teil der Feierlichkeiten. Man konnte auch auf das Boot drauf, aber der Hit war es nicht wirklich, gebe ich zu.
Mich hat besonders die Untermainbrücke fasziniert. Dort war ein riesiges Schild angebracht.
Irgendwann setzte Musik ein und das Schild veränderte sich farblich immer wieder. In dem Rahmen kamen dann unter der Brücke auch Jetskis unter der Brücke hervor und fuhren mit den Fahnen der Bundesländer über den Main. Eine absolut geniale Show. Wobei ich eben gelesen habe, dass heute Abend dort im nächtlichen Frankfurt eine richtig Show gemacht wird.
Auf der Bühne an der Alten Oper traten auch verschiedene Stars auf und man konnte ein Konzert, draußen, live und kostenlos genießen. Nun waren wir eigentlich nicht dafür nach Frankfurt gefahren und dachte an sich auch nicht, dass wir wirklich so lange in Frankfurt bleiben. Da wir aber durchaus Interesse an Namika hatten, traten wir den Weg vom Main an die Alte Oper an.
Die Stadt Frankfurt hat von 1994 bis 2004 ein Musikfestival veranstaltet, welches unter The Sound of Frankfurt bekannt war. Damals traten auf vielen Bühnen rund um die Zeil verschiedene Bands und Interpreten auf. Und die Veranstaltungen waren einfach nur genial. Ich habe sie geliebt und finde es schade, dass es SoF nicht mehr gibt. Umso mehr hoffte ich natürlich, ein wenig des damaligen Feelings einfangen zu können.
An der Alten Oper ist klar wenig Platz. Aber aus dem Alter, in dem man direkt an der Bühne stehen muss, sind wir alle schon lange draußen. Und immerhin gibt es ja auch Leinwände. Mir persönlich hat früher das Feeling und die Leinwand immer gereicht, so lange ich die Musik halbwegs hören konnte. Mitten in die Masse musste ich nie.
So sehr weit entfernt von der Bühne standen wir nicht wirklich. Die Moderatorin hatten wir auch ganz gut verstanden. Dann fing Namika irgendwann, mit reichlich Verspätung, endlich an. Und außer das da irgendeine Musik spielte, die man nicht wirklich verstand, hörte man kaum was. Wobei, laut war es durchaus. Aber das da Namika sang, das musste man wissen.
Wir mussten einer unserer älteren Begleitpersonen erklären, dass die Sängerin auf Deutsch singt, da selbst das unklar war, weil man einfach nichts wirklich verstand/hörte. Wir fanden es alle enttäuschend und sind recht bald wieder gegangen.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass bei den Ständen auch einige Organisationen dabei waren, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Infomaterial habe ich reichlich eingepackt und werde mich da die nächsten Tage mal durch kämpfen.
Heute bin ich ehrlich gesagt absolut platt. Allerdings bin ich sonst auch nie so lange unterwegs.
Ich überlege noch, ob ich morgen noch mal alleine nach Frankfurt fahre. Das Tagesticket gilt ja, dank einer Aktion des RMV, das ganze Wochenende. Wenn sich jemand mir anschließen möchte, würde ich mich natürlich freuen.