Eine Kollegin erzählte mir im letzten Jahr von einem Nähkurs, den sie regelmäßig besucht. Klang interessant. Ich kann zwar nähen, habe auch Grundkenntnisse, dank Wahlpflichtfach in der Schule und einer geduldigen Lehrherrin, aber so ein Nähkurs hätte mich ja schon mal gereizt. Als Geburtstagsgeschenk im letzten Sommer bekam ich dann einen Gutschein für einen solchen Nähkurs.
Vor ein paar Wochen war es dann endlich so weit, dass ich mit meiner Kollegin dort einen Kurs besuchte. Ein kleiner Laden in einem Wiesbadener Vorort, in dem eben u.a. auch Nähkurse angeboten werden. Ein wirklich schnuckliger Laden, der so liebevoll eingerichtet ist.
Ergebnis war ein Top. Die Stoffauswahl war Thema für sich. Ich bin da ja schwierig. Aber Elche gehen ja immer – oder ich mache aus allem was ein Geweih hat eben einen Elch. Blau passt auch zu fast allem. Ok eigentlich ist blau nicht wirklich meine Farbe. Aber der Stoff hatte was. Wallende Gewänder sind mir persönlich ja am Liebsten. Die anderen Teilnehmer dachten irgendwie, so schien es mir, dass die Kombination aus dem Stoff nicht wirklich was werden kann. Zum Schluss fanden alle die Kombination sehr passend.
Heute durften mich die Elche das erste Mal außer Haus begleiten. Ich habe extra meine Kamera mitgenommen, um ein paar Fotos von dem Shirt und mir zu machen. Das Wetter war nicht wirklich toll und Selfies machen und ich passen irgendwie auch nicht zusammen. Ich passte irgendwie auf kein Bild. Oder meine Arme waren zu kurz? Oder eine Kombination aus allem.
Da ich leider am Wochenende meinen einzigen großen Spiegel mal wieder in seine Einzelteile zerlegt habe, fiel auch die Option aus. Der Schrank vor meiner Wohnungstür, der zwar nicht mir gehört, aber immerhin einen Spiegel hat – nun ja Dachgeschoss, hinterste Ecke – eindeutig zu dunkel zum Fotos machen.
Deshalb erst mal ein Bild nur von dem Shirt. Dann ein paar verzweifelte Aufnahmen im Freien. Wohlweislich Bilder, auf denen ich zwar bescheuert schaue – ich habe aber auch Aufnahmen, auf denen ich noch bescheuerter aus der Wäsche schaue.
Und zum Abschluss noch ein Bild aus dem Hausflur – dunkel, pixlig und nun ja – aber man sieht das Shirt mal ganz!
Mir gefällt mein Shirt. Die Bilder gefallen mir weniger – ich nenne es Mut zur Lücke oder künstlerische Freiheit. Wir sind hier ja nicht bei einem Hochglanzmodemagazin und bei Germanys Next Top Model werde ich sicherlich auch nie teilnehmen.
Der Schnitt ist eher Freestyle. Es sitzt auch besser, als es auf den Fotos wirken mag. Für mein Gefühl könnte es ein wenig wallender sein – aber ich bin da ein wenig spleenig mit.
Und damit hopse ich nun zu meinem ersten RUMS!