Corona Woche 3 Tag 5 Ein Gedicht von mir

Eine weitere Woche mit eingeschränkten Ausgangsregeln ist fast vorbei. Wobei Samstag und Sonntag irgendwie immer am schwersten sind. Mir graut es ehrlich gesagt schon vorm Osterwochenende.

Von mir gibt es heute was aus meinen Feder – bzw. Fingern, denn ich hab getippt

 

Die neue Welt

Die Nacht erwacht sehr still und leise,

die Sonne bahnt sich den Weg zum Zenit,

die Arbeit ruht auf Deutschlands Straßen,

Büros geleert,

aber die Müllabfuhr, die fährt.

 

Große Familientreffen, Gottesdienste und auch Shoppingtouren

zur Zeit verboten oder vielleicht auch nur aufgeschoben?

Statt Partys im Freien,

verfolgen der Nachrichten.

 

1000 Tote pro Tag in Italien,

gefolgt zur Zeit von Spanien und Großbritannien.

Nachrichtensperre und mundtot machen

von freien Journalisten in China.

 

Kurzarbeit und Kündigungen,

außerplanmäßige Finanzspritzen für Unternehmen.

Der Große nimmts

den Kleinen triffts.

 

Homeschooling statt Klassenfahrten,

Homeoffice statt Massenmeetings,

selbstgekocht statt Restaurantbesuch

und schöntrinken kann man sich die Zeit auch ganz alleine.

 

Trotz Zutrittsbegrenzungen

Leere Regale

in den wenigen geöffneten Läden.

Bezahlen mit Karten,

denn nicht mehr Bares ist Wahres.

 

Abstand wahren,

Mundschutz tragen,

statt dem Küßchen

die Füßchen zum Grüßchen lupfen.

 

Und wenn der Chef zum Meeting ruft,

dann man schnell die Cam ranholen.

Nur das Anziehen nicht vergessen,

sonst ist es mit dem Job gewesen.

 

So werd ich nun den Forster im Livestream hören,

mir Angies Ansprachen im Fernsehen ansehen

Bedauere zutiefst kein Netflix zu haben

und werd stattdessen in meiner DVD Sammlung kramen.

 

Nun hoff ich sehr, dass wir alle gut durch die Krise schlittern,

und nun nicht die AfD nur noch ihre Weltverschwörungsthesen twittert.

© Alexandra Embs April 2020

 

Und ein Blick aus meinem Fenster darf heute auch nicht fehlen. Wie ich heute bemerken durfte, sieht es wärmer aus, als es ist.

03042020

Blaues Wiesbaden oder wie ich mich dem Herbstblues entgegenstellte

Der Beitrag enthält nicht bezahlte und nicht beauftragte Werbung.

Ich warne gleich vor, das wird ein Laberblog mit einer Bilderflut.

Kennt ihr das? So Wochen, in denen einfach alles doof ist? So richtig doof? So eine Woche war die letzte Woche. Nun ja, um dem daraus resultierendem Wochenende mit dem üblichen Ich schließe mich ein entgegen zu treten, wurde ich sehr nett und charmant überredet, das Haus zu verlassen und Fotos zu machen. Ok, so nett und einfach war das nicht, denn ich bin ja durchaus diskutierfreudig. Wir einigten uns dann mal auf 30 blaue Fotos. Hier war mein eindeutig bestes Argument dagegen: Ich kann auch 30 Fotos vom Himmel aus meiner Wohnung machen.

So saß ich also Freitag Abend da und überlegte, wie ich die Aufgabe am geschicktesten lösen könnte. Vor allem weil ich ja Sonntags an sich so gut wie nie aus dem Haus gehe. Bei 30 Bildern würde ich das aber wohl müssen, dachte ich mir. Deshalb musste ein guter Plan her.

Seit längerem stapeln sich bei mir Bücher, die ich zu Geld machen wollte. Die könnte ich ja mal endlich versandfertig machen und zum Hermes Shop bringen. Also schon mal 1-2 Gründe, um das Haus zu verlassen. Leergut könnte auch mal wieder entsorgt werden und das wäre schon mal ein weiterer Grund, um das Haus zu verlassen. Dann könnte ich mir ja noch was Gutes tun, dachte ich mir. So läutete ich dann das Ziel mich zu verwöhnen ein. Da das Fernsehprogramm am Samstag nicht gerade meinen Wünschen entsprach, habe ich entschieden, ich kauf mir eine schöne DVD und seh mal, ob Aldi was zu bieten hat, was ich zu einem leckeren Essen verkochen könnte. Und am Sonntag könnte ich mir mal ein Stückchen Kuchen gönnen.

Am Samstag war ich gegen Mittag bereits unterwegs. Wie an sich jeden Samstag.

Da fiel mir das schiefe Schild auf und das es BLAU ist, passte das ja schon wunderbar.

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Für Wiesbaden typisch, Litfaßsäulen, die mit Bibeltexten beschrieben sind. Da die Werbung aber BLAU enthält….

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Von einem Alex, das Wetter ist doch für am Wochenende mit gut angekündigt, sah man leider nicht viel. Der Blauton am Himmel lässt sich also nur erahnen.

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Hier sieht man den schiefen Baum von Wiesbaden vor blaugrauem Himmel und einem BLAUEN Parkautomatenlogo.

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Eigentlich bin ich Samstags Vormittags immer mit einem Freund unterwegs, der eine Monatsfahrkarte hat und mich mit dem Bus mit nimmt. Der konnte gestern leider nicht. Deshalb bin ich heim gelaufen. Dabei entdeckte ich das tolle BLAUE Motorrad.

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Das BLAUE Schild für die Fahrradstraße, gepaart mit dem BLAUEN Fahrrad und dem BLAUEN Auto, passte auch wunderbar zu meiner Challenge.

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Und mir ist bisher noch nie aufgefallen, dass diese Haustür BLAU ist. Ich bin mir allerdings sicher, dass die nicht immer BLAU war.

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Daheim machte ich meine Büchersammlung versandfertig, packte sie in zwei BLAUE Ikeataschen und schleppte die aus dem 4. Stock zum Hermes Shop. Vom Hermes Shop gibt es allerdings kein Foto, auch wenn das Logo BLAU ist.

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Vorbei an dieser genialen Vespa, zog ich also weiter zum Hermes-Shop.

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Die Baustelle, von der ich schon mal berichtete, ist zwar halbwegs fertig und ein Stück weiter gezogen, aber diese Aufbauten stehen da immer noch.

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Die tolle Vespa gehört zu diesem Geschäft. Und wenn da schon ein BLAUES Plakat im Fenster ist, musste ich das einfach auch noch knipsen.

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Ein Bagger, mit BLAUEM Logo, steht auch noch rum.

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Und die Straße mündet in eine Spielstraße. Wobei die ein wenig ein Hohn ist, da dort auch die Polizei ist und die durchaus mit Blaulicht da durch brettern. Und

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Wiesbaden hat auch diverse Reihräder zu bieten. Hier mal Part 1 mit BLAUEM Logo.

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Ganz aktuell ist Wiesbaden leider nicht immer. Das Stadtfest ist nämlich schon lange rum und man könnte eigentlich die Werbung dafür auch mal entfernen.

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Das BLAUE Logo von Tedi passt ebenfalls wunderbar in meine Fotorunde. Drin war ich allerdings nicht, da war ich nämlich Freitag schon. Allerdings bevor wir die Challenge ausdiskutiert hatten.

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Die Ticketbox bietet auch immer wieder Farben, die in meine Aktionen passen. Ganz rechts auf dem Plakat, wird Werbung für eine Veranstaltung gemacht, bei der Marusha auftritt. Da werden Erinnerungen wach.

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Ein wenig Himmel müsst ihr euch zum Thema BLAU immer mal wieder gefallen lassen. Und das Bauwerk muss auch irgendwie immer wieder von mir abgelichtet werden.

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Der einfachheitshalber bin ich bei Kaufhof rein. Dort wird bereits Personal für die Adventszeit gesucht.

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Bei Kaufhof habe ich dieses megasüße Köfferchen entdeckt. Gekauft habe ich es nicht. Aber ich bin total hin und weg.

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Eigentlich wollte ich mit diesem Foto die BLAUEN Luftballons zeigen. Die sieht man allerdings kaum. Aber BLAU ist genug auf dem Foto. Und zu meinem erstaunen, ist da ja auch ein neuer Burgerladen. Ohne Foto wäre mir der nie aufgefallen. Da ich Burger allerdings nicht mag, habe ich auch nichts verpasst.

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Nächstes Ziel sollte Hugendubel sein. An sich dachte ich irgendwie, das Hugendubel-Logo ist BLAU: Ist es aber nicht. Aber Fink hat ein BLAUES Logo und Fink gehört halt einfach zu Wiesbaden.

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ESWE gehört auch zu Wiesbaden. Der Gepäckbus ist mir bereits von der anderen Seite aufgefallen, aber da stand die Busfahrerin davor und da wollte ich keine Fotos machen. Beim Verlassen von Hugendubel konnte ich dann aber die Rückansicht bewundern, inklusive BLAU! Eine DVD habe ich bei Hugendubel allerdings nicht gefunden.

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Deshalb musste ich weiter zu Saturn ins Luisenforum. Vor dem Luisenforum stand ein Imbiss, mit Deko in BLAU.

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In der Innenstadt ist irgendwie ein Veranstaltung wegen Halloween. Deshalb stand auch dieser Pilz dort rum. Welche Funktion er hat, weiß ich nicht. Aber irgendwie fand ich den cool. Und den eher türkisen Stiel, verkaufe ich hier als türkisBLAU.

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Weiter ging es also zu Satur. Einmal um eine DVD zu kaufen und dann konnte ich mich auch mal bei Kühlschränken und Fernsehern umsehen. Zumindest mein Kühlschrank muss dringend erneuert werden. Und ein neuer Fernseher, wäre ganz nett. Ich habe nämlich tatsächlich noch einen Röhrenfernseher.

Eine DVD habe ich nicht gefunden. Ok ich liebäugelte mit Nebel im August. Aber das Thema Holocaust und meine miese Stimmung passen einfach nicht zusammen.

Beim Runterfahren habe ich dann aber noch das Dach des Luisenforums geknipst, denn es ist BLAU.

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Und dann ging es weiter Ricktung Aldi. Und die Bonifatiuskirche muss auch immer wieder herhalten, wenn ich Fotos mache. Bei dem mittlerweile schönen Wetter, sind das auch mal richtig schöne Fotos geworden.

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Weniger schön ist der schief hängende und verknüllte Stadtplan. Der hängt aber schon länger so hässlich da rum.

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Und schon bin ich bei ALDI, mit seinem BLAUEN Logo und einem schicken, blauen Plakat. Das Plakat sprach mich schon an: Aldi liefert. Wie ich mittlerweile weiß, leider nur bestimmte Artikel und nicht das ganze Sortiment.

Leider hat mich bei Aldi nichts angesprungen, was ich hätte verkochen wollen, dafür landeten diverse Sachen in meinem Einkaufswagen, die der Linie nicht wirklich dienlich sind.

Gegenüber von Aldi fielen mir die Schilder mit Lilien auf und die sind nun mal BLAU. Also die Schilder, nicht die Lilien. Das die IKK Südwest aber mittlerweile eine Filiale in der Innenstadt hat, wusste ich noch nicht.

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Als ich auf dem Weg zu Aldi an der Bonifatiuskirche vorbei kam, sah ich einen Mann, der Schilder an den Kirchentüren anbrachte. Deshalb musste ich auf dem Rückweg einfach dort vorbei, weil es mich brennend interessierte, was auf den Schildern stand. War allerdings nur die Information, dass die Abendmesse ausfällt, wegen einem Konzert.

Auf dem Weg dorthin kam ich aber im Pfarrbüro vorbei. Dort hing ein Plakat mit dem Terminen für die Sankt Martins Umzüge. Erstens ist das Plakat BLAU und zweitens interessierten mich die Termine. Vielleicht sollte ich mir mal wieder einen Sankt Martin Umzug ansehen.

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Vor dem Fahrbüro ist ebenfalls eine Fahrradstadion für Leihräder. Hier also Part 2, ebenfalls mit BLAUEM Logo.

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Ich musste auch noch an einem Bastelgeschäft vorbei. Dort standen Schlüsselanhänger von Wiesbaden neben 3D Postkarten und lächelten mich in BLAU an. Ich habe das Geschäft aber nicht betreten, denn ich habe an sich genügend Bastelsachen und genügend Projekte.

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Selbiger Bastelladen hatte Laternenbastelsets draußen stehen. Da ich schon das Plakat mit der Ankündigung diverser Umzüge geknipst hatte, passt das ja nun wunderbar, nicht nur, zum Thema.

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Und in den Farber Castell Kästen sind eindeutig auch BLAUE Stifte.

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Im Schaufenster von Hugendubel entdeckte ich dann noch diese Bücher. Crazy passt ja eindeutig, nicht nur wegen dem BLAUEN Cover.

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Also ging es noch mal ins Luisenforum, weil ich dort bei REWE meinen Kochtopf füllen wollte. Im Luisenforum fiel mir dann der BLAUE Boden auf.

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Ich habe kurzerhand Hackfleisch an der Bedientheke gekauft, damit kann man sooo viel machen. Bevor ich dann langsam Richtung zu Hause aufgebrochen bin, habe ich noch die Toilette im Luisen-Forum aufgesucht. Seit dem ich im 4. Stock ohne Aufzug wohne, kenne ich jeder öffentliche Toilette im Umkreis. Und diese ist an sich noch eine der saubereren Varianten.

Schlauerweise fiel mir dort dann auch ein, dass ich doch Canelloni machen könnte. Nur doof, dass ich die passenden Nudeln nicht gekauft hatte. Mit Einkäufen wollte ich aber REWE nicht noch mal beehren.

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Gegenüber vom Luisenforum ist ein weiterer Schandfleck in Wiesbaden. Das Geschäft steht seit Jahren leer und verkommt zum Schandfleck. Immerhin geschieht nun scheinbar mal was. Und auf dem Bauzaun sind massig BLAUE Bildchen zu sehen.

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So langsam wurde es dann auch schon dunkler – aber immer noch BLAU.

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Vorbei am Bürgerbüro…..

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Werbung mit BLAU….

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kam ich langsam wieder Richtung zu Hause. Unterwegs sah ich eine Neuerung. Auch hier standen die Räume ewig leer. Man kann also gespannt sein, ob es einen weiteren Handyladen gibt oder die Gegend anders aufgewertet wird.

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Da ich noch Rabatt-Coupons von Netto hatte, ging ich dort noch schnell vorbei. Die haben BLAUE Schokolade im Angebot gehabt. Die mich aber nicht interessierte. Canelloni hatten die allerdings auch keine.

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Bis ich dann endlich nach Hause kaum, war der Himmel schon sehr DunkelBLAU.

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Aus dem Hackfleisch habe ich Haschee gemacht. Heute habe ich die Reste in eine Auflaufform gefüllt und es gibt Auflauf. Und der reicht sicherlich noch für Morgen.

Den Abend gestern habe ich dann mit DVDs aus meinem Vorrat und meinem Strickzeug verbracht.

Beim kurzen Sichten der Fotos vor dem ins Bett gehen gestern Nacht (ok es war heute morgen), habe ich fest gestellt, dass ich die 30 Bilder locker übertroffen habe. Somit habe ich beschlossen, mich heute nicht aus dem Haus zu begeben. Da ich entsprechend lange geschlafen habe, habe ich den Großteil des kurzen Nachmittags mit Bilder bearbeiten und Blog schreiben verbracht.

Das Wochenende werde ich nun mit einem leckeren Abendessen und ein paar Folgen Criminal Minds (dank Sat1 Gold) und meinem Strickzeug krönend beenden.

Und meine Stimmung ist eindeutig besser!

Mich findet ihr nun bei Wochenende in Bildern.

 

Die goldene Uhr

Ich komme mehr oder weniger regelmäßig in den Genuss einer Schreibwerkstatt, die angeleitet wird und sich grob gesagt an die Bewohner meines Stadtviertels richtet, auch wenn ich auf einem anderen Weg dort gelandet bin.

Beim letzten Treffen war ein neuer Mitschreiber mit dabei, der im Endeffekt mehr aus mir raus kitzelte, als ich sonst schreibe. Man legte uns Postkarten vor und wir sollten dazu irgendwas schreiben. Und der Kollege schrieb und schrieb und schrieb. Ich hatte den ersten Text eigentlich schon fertig, begann dann aber mit einem zweiten Text.

Als Hintergrundinformation wäre anzumerken, dass mich das Schicksal jüdischer Mitbürger während des Holocausts sehr beschäftigt. Mich die Karte irgendwie sofort daran erinnerte? Allerdings hatte ich vorher das Buch Jakobs Mantel gelesen, welches mich mehr als sehr berührt hat.

Es dreht sich um diese Postkarte:

(Quelle: http://pascalhanrion.blogspot.de/2011/12/patrimonio-fotografico-willy-ronis.html)

Die goldene Uhr

Leise schlich Eva die Treppe hinunter. In ihren Ohrläppchen pieksten die süßen kleinen Ohrringe, die Frau Meier ihr zusammen mit der zarten goldenen Uhr gegeben hatte. „Damit Du nicht wie ein armes Kind wirkst!“, hatte Frau Meier ihr erklärt.

Frau Meier, die erst vor kurzem mit ihr nach Berlin gezogen war und die sie Mama nennen sollte. Die Kleidung mit dem Judenstern hatte Frau Meier schon kurz nach dem Eva zu ihr kam heimlich verbrannt.

Nun schlich sich Eva aus dem Haus, denn „Mama“ schlief noch und eilte im Dunklen zum Unterricht. Immer wieder erinnerte sich Eva dabei an den Unterricht, der ihr früher durch ihren Vater Isaak erteilt wurde. Ihr Vater, der immer wieder erklärt hat, wie wichtig es ist, dass man lernt. Was man im Kopf hat, kann einem keiner nehmen, sagte der Vater immer wieder. Zuletzt an dem Tag, an dem die SS die Wohnung aufbrach und ihren Vater mitnahm.

 

Freundschaft [short stories #2]

Was Eigenes und Jolijou haben für 2014 eine schöne Aktion gestartet. Jeden Monat kann ein Text zu einem vorgegebenen Thema verfasst werden. Für Februar ist es das Thema Freundschaft.

Freundschaft

Ich habe in meiner Kindheit und Jugend eher wenige Freunde gehabt. Aus einer Vielzahl von Gründen war ich immer Außenseiter. Bin es in mancher Hinsicht heute noch.

Als Teenager und junge Erwachsene hatte ich an sich für alles Mögliche eine andere Freundin. Mit der einen fuhr ich Shoppen, mit einer traf ich mich für andere Aktivitäten und mit einer anderen ging ich abends weg. War immer mehr der gute Kumpel, für intimere Gespräche, wie man sie in dem Alter führte, war irgendwie nie Platz. Ist vielleicht aber auch an meiner Unerfahrenheit zu dem Thema über Gefühle reden gescheitert?

Schlechte Arbeitszeiten, viele Überstunden, ein Nettoeinkommen, welches unter dem meines Freundeskreises lag, erledigten irgendwie den Rest. Entweder man traf sich, während ich arbeiten musste oder ich konnte mir diverse Dinge eben schlicht und einfach nicht leisten. Beziehungsweise setzte ich sicherlich auch teilweise meine Prioritäten anders.

Als ich Weihnachten 1999 mein erstes Modem bekam, Anfang des folgenden Jahres auch einen Computer anschaffen konnte, mit dem man ins Internet konnte, öffneten sich irgendwann ganz neue Welten für mich.

Ich konnte nun mit Menschen kommunizieren, wann ich Zeit (und auch Lust) hatte. Lernte Menschen kennen, die im Endeffekt mein Leben verändert haben. Wenn auch nicht zwingend zum Positiven. Wäre mein Leben aber so weiter gelaufen wie vor den Zeiten des Internets, dann wäre es auch nicht positiver verlaufen. Deshalb sehe ich das noch nicht mal negativ.

Ich finde, man lernt Menschen über das Internet anders und teilweise viel intensiver kennen. Es zählen nicht mehr Äußerlichkeiten. Man orientiert sich einfach anders. Teilweise eben auch über gemeinsame Interessen. Mit meinen Interessen, wie eben u.a. Basteln und Handarbeiten, eckte ich mehr als einmal an. Nun kann ich diese Interessen eben mit Personen teilen, die es auch interessiert. Meine Suche nach Gleichgesinnten ist nicht mehr auf den Wohnort beschränkt. Ist nicht mehr auf gemeinsame Aktivitäten begrenzt, wie zum Beispiel Volkshochschulkurse, zu denen mir die Zeit und teilweise auch die finanziellen Mittel fehlten.

Ich habe über das Internet viele Menschen kennengelernt, die ich durchaus als Freunde bezeichnen würde. Ob man füreinander da ist, was ja ein Punkt ist, der eine Freundschaft ausmacht, ist natürlich immer auch von den Beteiligten abhängig.

Ich halte Freundschaft für ein kostbares Gut. Dank Internet ist es mir zu Zeiten, zu denen ich auf Freundschaften teilweise hätte verzichten müssen, möglich gewesen, Kontakte zu haben. Heute habe ich zwar mehr Zeit, aber es mangelt eben an anderen Punkten, die einer Freundschaft zuträglich wären. Die aber durch Kontakte über das Internet durchaus bestehen.

Ich liebe es mit Freunden über Blogs und Foren zu diskutieren. Wir sind sicherlich nicht immer einer Meinung. Eine Freundschaft macht es aber auch aus, wenn man die Meinungen anderer respektiert und man sich mit Achtung gegenübertritt.

Oftmals werden virtuelle Freundschaften kritisch betrachtet. Ich habe viele meiner Online-Freundschaften auch real kennen gelernt. Da ich seit ein paar Jahren kein Fahrzeug mehr habe, ist es immer schwer sich mit jemand zu treffen. Wenn sich die Gelegenheit aber anbietet, bin ich meistens gerne mit dabei. Deshalb sehe ich virtuelle Freundschaften als nicht nur virtuell an. Virtuell ist nur die Plattform, über die man kommuniziert.

 

Gute Vorsätze [short stories #1]

Was Eigenes und Jolijou haben für 2014 eine neue Aktion gestartet. Jeden Monat kann ein Text zu einem vorgegebenen Thema verfasst werden. Für Januar ist es das Thema Gute Vorsätze.

Alle Jahre wieder endet das Jahr. Man lässt das Jahr Revue passieren und macht gute Vorsätze für das neue Jahr.

Ich selbst habe klar auch früher Vorsätze für das neue Jahr gehabt. Angefangen bei den Klassikern von Abnehmen bis mit dem Rauchen aufhören. In den seltensten Fällen habe ich das Ziel erreicht. 2012 habe ich den ich werde Nichtraucherversuch noch vor Jahresende wieder abgebrochen. Es zwar im Januar noch mal versucht, ebenfalls mit wenig Erfolg.

2013 hat mich eines gelehrt, dass sich manches doch anders entwickelt, als man es erwartet, geplant oder gedacht hätte. Auch ich habe zum Jahresende 2013 meine guten Vorsätze angesehen. Die wichtigsten Punkte haben sich komplett anders entwickelt. Allerdings zum Positiven.

So wollte ich das Jahr 2013 einfach nur beenden, da für mich sonst einiges eben nicht so toll lief. Ohne wirkliche Vorsätze. Allerdings mit dem Willen, 2014 wieder mehr Zeit meinen Hobbys zu widmen. Mehr zu Nähen und zu Handarbeiten und auch mal Neues auszuprobieren und das in einem öffentlichen Blog zu hinterlegen. Bisher hatte ich eher privat gebloggt.

Nun ist der erste Monat 2014 schon fast vorbei. Ich habe schon genäht, mit Spaß gebacken und geschrieben. An manchen Tagen denke ich, ich hätte mir doch Vorsätze machen sollen. Ein paar Kilo auf der Waage wären schon toll. Aber braucht man das wirklich als Jahresvorsatz? Dafür bin ich weiter fleißig dabei, mich von einigen Dingen zu trennen. Manches wieder zu verwerten, manches zu verkaufen und anderes sinnvoll zu verschenken/spenden.

Deshalb ist mein Lebensvorsatz mich mehr von Sachen trennen, die ich nicht wirklich brauche. Immerhin steht noch ein Umzug an und ich will meine Sachen nicht noch mal sinnlos durch die Gegend schleppen. Auch will ich mehr Liebe in meine Hobbys legen. Alles andere wird sich finden oder entwickeln.