Eine regenbogenfarbene Umarmung

Seit ein paar Jahren bin ich in einer kleine, aber feinen Handarbeitsgruppe im Netz. Dort ist auch Dillerbse aktiv. Sie strickte erst nur Socken, mittlerweile färbt sie auch Wolle selber. Erst eher hobbymäßig, mittlerweile verkauft sie ihre Schätze auch und spendet den Gewinn an die Ukrainehilfe-Breitscheid. So zog auch schon der ein oder andere Strang von ihr bei mir ein.

Anfang 2023 erzählte sie dann, dass sie einen Adventskalender färben wird. 24 Stränglein a 10 Gramm im Regenbogenfarbverlauf. Mit Regenbogen bekommt man mich definitiv immer. Und ich plante, als ich den Kalender bestellte, bereits ein Tuch daraus. Jeden Tag 10 Gramm zu verstricken, dürfte ja an sich kein Problem sein und so hätte ich Weihnachten ein schönes Tuch.

Da ich die Aktion generell Klasse finde, habe ich ihr mitgeteilt, ich würde ich Maschenmarkierer als Zugabe zu den Adventskalender zu machen. Gesagt, getan – und nun ja, wer mich kennt, ich kann ja nicht nur 1 Stück machen oder so – ich hab was läuten hören, dass sie noch genügend Maschenmarkierer hat, um die auch dieses Jahr wieder bei zu legen.

Es kam, wie es eigentlich kommen musste und ich hatte irgendwie im Advent so viele Verpflichtungen, dass mir nicht der Sinn danach stand, ein Tuch zu stricken. Aber so ganz wollte ich von dem Gedanken doch nicht los lassen. Und da passte es recht gut, dass ich mit verschiedenen Strickkolleginnen zusammen saß und wir überlegten mal, ob wir einen Weihnachtsanstrick brauchen, bzw. da zusammen was annadeln wollen. Ich war vorher schon auf das Tuch Big Hug von Nicolor gestoßen und ich schlug das mal vor und die anderen Beiden waren genau so begeistert. Und mich reizte der Gedanken, die tolle Wolle einer tollen Frau zu einer dicken Umarmung zu verarbeiten.

An Heilig Abend war ich am späten Vormittag bis gegen früher Nachmittag unterwegs und wollte eigentlich danach annadeln. Schon bevor ich wieder daheim war, hatte die erste ihren Anstrick schon in unserer WhatsApp Gruppe gezeigt. So legte ich dann halt irgendwann los und das gute Stück durfte dann am 1. Feiertag zum Familienmittagessen. Da dachte ich irgendwie schon, stimmt da alles?

Daheim packte ich die Anleitung raus und schaute nach. Und es war wie erwartet, ich hatte einen Fehler drin. Man sollte halt die Anleitung richtig lesen. Also habe ich alles wieder aufgetrennt und neu begonnen und ab da flutschte es.

Dillerbse hatte mich gebeten, mal Zwischenschritte zu zeigen und so entstand eine kleine Foto-Love-Story, die ich nun auch mit Euch teilen möchte. Stellt euch also auf viele Bilder ein.

Das ist der Adventskalender in voller Pracht. Das Bild hat mir Dillerbse zur Verfügung gestellt.

Das Tuch ist eigentlich auf 300 Gramm ausgelegt, zumindest wenn man den Big Hug stricken möchte, ich hatte aber nur 240 Gramm. Da hat Nicolor aber wirklich eine tolle Anleitung geschrieben, die sich problemlos auch auf andere Mengen umrechnen lässt.

Hier seht ihr nun die 1. Farbe. Da man mit wenig Maschen beginnt, sieht der Teil mit der 1. Farbe natürlich am größten aus.

Hier habe ich den 2. Teil des Tuches begonnen und hab gerade mit Farbe 5 begonnen.

Und hier bin ich schon weiter mit Farbe 5.

Am Tag vor Silvester konnte ich Farbe 9 anstricken. Da begann es dann mit grünen Sprenkeln, die man auf dem Bild noch nicht sehen kann. Ich hatte da bereits beschlossen, ich fotografiere nun in Kikos Strickschule, da dort einfach besseres Licht und mehr Platz ist. Auf dem Bild außerdem zu sehen, der diesjährige Geheimniswichtel von Sarah Schira.

Über Silvester und Neujahr war ich dann richtig fleißig. Hier bin ich bereits bei Strang 14. Kikos Tisch wurde so langsam zu klein. Deshalb konnte ich das Tuch zum 1. Mal hoch halten.

Ich hatte an dem Tag die restlichen Stränge in ihrer Verpackung dabei und nutzte Kikos Haspel, um die Stränge zu spannen, damit ich sie besser mit der Hand wickeln kann. Deshalb seht ihr hier auch die total süßen Kistchen, in denen die Stränge verpackt waren.

Somit hatte ich in einer guten Woche ein wenig mehr als die Hälfte meiner Wolle verstrickt. Und ich war bereits bei Teil 3 des Tuches.

Leider hatte ich es mit der Strickerei über Silvester ein wenig übertrieben und meine rechte Schulter wollte nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte und so ging es die nächsten Tage ein wenig langsamer vorwärts.

Mittlerweile machte ich mir auch bereits Gedanken um den Abschluss des Tuches. Da ich damit rechnete, dass mir der letzte Strang für wenige Reihen reichen wird, plante ich dann mal langsam, ob ich die Wolle komplett aufstricke und mit einem anderen Garn abkette.

Aber erst mal strickte ich weiter und die nächste Fotosession stand dann bei Strang 17 an.

Nicolor schreibt in ihrer Anleitung, dass das Tuch stricktrefftauglich ist. Also durfte das Tuch dann mit zum ersten Live-Stricktreff 2024. Und das Tuch ist eindeutig tauglich für Stricktreffen und ist trotzdem nicht langweilig.

Wir strickten das Tuch zu dritt. Und ich war dann der Meinung, ich müsste eine kleine Challenge daraus machen und setzte mir als Ziel, als Erste fertig zu sein. Ich gebe aber zu, dass ich das den beiden anderen Damen nicht mitgeteilt hatte – so bin ich halt :-)

So war ich dann schnell bei Strang 21. Kikos Tisch war mittlerweile zu klein, aber wozu gibt es Fußboden – da passte das Tuch dann hin. Und Kiko legt es noch ein wenig schöner in Pose als ich. Ich bin da ja eher ungeduldig.

Und auch noch ein Bild mit mir und Tuch – man sieht bereits, wie schön groß und bunt das Tuch wird.

Und dann legte ich den Turbo ein und trug mein Tuch, bei dem ich bereits beim 24. Strang war, stolz zu Kiko. Fotos machen und vor allem ein Garn zum Abketten suchen. Und ein wenig rumblödeln musste ich natürlich auch.

Ich hatte zwischenzeitlich mal mit einem Flauschgarn geliebäugelt, aber den Gedanken schon wieder verworfen. Kiko suchte dann aus ihrem Sortiment diverse Garne raus. Sie tendierte zu einem weiß. Wir hatten aber auch zwei einfarbige lila Garne. Wobei das eine lila Garn gepasst hätte. Dann legten wir eine bunten Opalwolle dazu. Die hätte auch gepasst.

Kiko hat ja auch Wolle von Wolldackel im Sortiment. Ich wusste, das es da mal ein pinklila Garn gab, das passen könnte. Also fragte ich danach. Kiko hat zurzeit aber nur noch Restbestände. Aber da holte sie dann mal einen Strang raus und was soll ich sagen: DAS passte wie die Faust aufs Auge.

So strickte ich den 24. Mini-Strang auf und setzte das neue Garn an. Ich strickte noch eine Reihe oder zwei und fing dann an mit einem ICord abzuketten. Was gefühlt ewig dauerte, aber natürlich auch total Spaß machte.

Faszinierenderweise habe ich beim Abketten fest gestellt, dass das Wolldackelgarn im Vergleich zum Garn von Dillerbse leicht kratzig ist. Wobei Wolldackel ja auch eher weiche Wolle hat, aber so im direkten Vergleich. Es fällt im fertigen Tuch nicht wirklich auf, aber ich bemerkte den Unterschied beim Stricken.

Und dann folgte eine Runde Fotos machen mit dem fertig gestricktem Tuch, das noch nicht gespannt war.

Da ich ja nur 240 Gramm + Rand verarbeitet habe, habe ich das Tuch mittlerweile Medium Hug genannt. Und das durfte nun mal mit zu Kiko, die es für mich gewaschen und gespannt hat und mir davon natürlich Fotos schickte.

Und ich bekam natürlich auch Fotos vom gespannten Tuch auf Kikos Büste.

Und als ich das Tuch letzte Woche abholte, haben wir gleich noch eine kleine Fotosession gemacht.

Ich bin total verliebt in das Tuch. Genau meine Farben und die Form ist auch mein Ding.

Nun zu den kurzen Fakten:

Regenbogenwolle – Adventskalender von Dillerbse/Dye for Ukraine

Wolle zum Abketten – Wolldackel

Anleitung – Big Hug von Nicolor

Ich hab mit dem Nadelsystem von Knit Pro gearbeitet. Eigentlich kaufe ich die Nadeln dazu bei Kiko. Sie hat aber nur die Holzvariante und da habe ich Probleme die Wolle zu sehen. Deshalb habe ich mir andere Nadeln bestellt, um zu testen, mit welchen ich besser zurecht komme. Das Tuch habe ich mit Zing-Nadelspitzen gestrickt und die finde ich ziemlich toll.

Und alle Woche wieder reihe ich mich wieder bei folgenden Linkpartys ein: FrohundKreativ, DvD, HoM, MagicCrafts, Lieblingsstücke, Creativsalat, Stricklust , HäkelnundStricken, GemeinsamWerkeln

3 Gedanken zu „Eine regenbogenfarbene Umarmung

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